Als Leon Draisaitl, Center der Edmonton Oilers, am 4. Oktober 2025 in einem Interview mit Sport.de forderte, das Team zeige mehr Reife, war klar, dass das Signal weit über ein rein sportliches Statement hinausgeht. Der Aufruf kam unmittelbar nach der enttäuschenden Playoff‑Serie 2024‑25 und soll die anstehende 2025‑26 NHL‑Saison prägen. Draisaitl, 28, will damit nicht nur die Mentalität im Trainingshaus verändern, sondern gerade das umstrittene Torhüter‑Duell zwischen Stuart Skinner und Calvin Pickard adressieren – ein Faktor, der in den letzten Jahren wiederholt die Playoff‑Träume der Oilers zunichtemachte.
Hintergrund: Draisaitls Karriere und sein Vertrag
Der Kölner geborene Leon Draisaitl unterschrieb im September 2024 einen achtjährigen Vertrag über 112 Millionen US‑Dollar, was einem durchschnittlichen Jahresgehalt (AAV) von 14 Millionen entspricht – damals der teuerste Vertrag für einen Flügelspieler in der NHL. Diese Summe machte ihn kurzfristig zum teuersten Scorer neben amerikanischen Stars wie Auston Matthews. Im Herbst 2025 überschrieb Kirill Kaprizov mit einem noch höheren Deal (136 Mio. $ über acht Jahre), wodurch Draisaitls Vertrag plötzlich im Vergleich günstiger wirkte.
Am 10. Oktober 2024 erzielte Draisaitl sein 400. Karriere‑Tor gegen die Calgary Flames im Rogers Place. Damit schloss er sich einer Elitegruppe von nur vier Oilers‑Spielern an, die diese Marke erreicht haben – hinter Glenn Anderson, Jari Kurri und natürlich Wayne Gretzky. Die Statistik zeigt: 400 Tore in 791 Spielen, ein Schnitt von 0,51 Toren pro Spiel. Um Gretzkys Franchiserekord von 583 Toren zu übertreffen, fehlen ihm noch 183 Treffer – ein Ziel, das bei einer Leistungsrate von 50 Toren pro Saison bereits in der Saison 2027‑28 greifbar wäre.
Die aktuelle Situation: Playoff‑Enttäuschungen und das Torhüter‑Dilemma
Nach dem schnellem Ausscheiden in der ersten Runde der Playoffs 2024‑25, bei dem die Oilers gegen das wechselhafte Team der Calgary Flames verloren, steht das Team vor einem ungelösten Problem im Netz. Der ehemalige Starter Stuart Skinner (26) spielt seit lauter Gegenstichen gegen den erfahrenen Calvin Pickard (32), der bereits in mehreren früheren Playoffs für die Oilers die Fahne hochhielt. Experten von Sportsnet.ca weisen darauf hin, dass die inkonsistente Torhüter‑Performance die einzige Schwäche einer otherwise explosiven Offensivreihe ist, die von Draisaitl und Connor McDavid angeführt wird.
Eine stabile Netzanalyse legt nahe, dass das Team mindestens 2,5 Millionen US‑Dollar an Cap‑Space investieren müsste, um einen Spitzen‑Goalie zu sichern. Diese Summe wurde jedoch durch den kürzlich unterschriebenen Vertrag von McDavid reduziert, der in den kommenden zwei Jahren rund 4,5 Millionen US‑Dollar weniger kostet als vergleichbare Top‑Sniper – ein bewusster Verzicht, um mehr finanziellen Spielraum für die Defensive zu schaffen.
Teamkultur im Fokus: Draisaitls Forderungen und die Rolle von Podkolzin
In dem Interview betonte Draisaitl, dass er nicht nur eine „reifere Haltung“ von den Mitspielern, sondern auch konkrete Entscheidungen im Kader fordert. Besonders hervorgehoben wurde sein Wunsch, den jungen Russen Vasily Podkolzin weiterhin auf seiner Linie zu behalten. Der 24‑jährige St. Petersburg‑Geborene hat in den letzten beiden Saisons dank Draisaitls Mentoring signifikante Fortschritte gezeigt – seine Pässe sind präziser, seine Zweikämpfe aggressiver.
"Podkolzin ist nicht nur ein Talent, er ist ein Teil meines Spiels. Wenn wir eine professionelle Atmosphäre schaffen wollen, muss er dabei bleiben", sagte Draisaitl laut Oilers Daily. Der Wunsch, den jungen Spieler zu schützen, unterstreicht Draisaitls wachsende Verantwortung als Veteran und impliziert, dass er die Kaderzusammenstellung aktiv beeinflussen möchte.
Reaktionen von Management und Mitspielern
General Manager Ken Holland, der seit 2021 das operative Geschäft der Oilers leitet, reagierte zurückhaltend. "Wir haben die Nachricht erhalten und werden intern prüfen, welche strukturellen Änderungen notwendig sind, um die Reife zu fördern, die Leon verlangt", erklärte Holland in einer offiziellen Pressemitteilung. Analytiker von The Hockey News sehen darin ein Signal, dass das Management die Gehaltssituation neu bewerten könnte, um im nächsten Jahr gezielt in Torhüter‑Qualität zu investieren.
McDavid, der seit 2023 den Kapitänspokal trägt, äußerte sich unterstützend: "Leon hat recht. Wir haben das Potenzial, aber wir müssen lernen, das in den entscheidenden Momenten umzusetzen. Die Spieler müssen auf dem Eis und abseits davon Verantwortung übernehmen." Die Aussagen verdeutlichen, dass sowohl die offensiven Führungsspieler als auch die Führungsebene sich der kulturellen Lücke bewusst sind.
Ausblick: Was könnte die nächste Saison für die Oilers bringen?
Die 2025‑26‑Saison startet am 10. Oktober 2025 im Rogers Place gegen die Calgary Flames – ein Duell, das symbolisch für die bevorstehenden Herausforderungen steht. Sollte das Management die von Draisaitl geforderte Reife in den Trainingsalltag integrieren, könnten sich sowohl die Teamdynamik als auch das Playoff‑Performance‑Potential verbessern.
- Kurzfristige Zielsetzung: Klare Torhüter‑Entscheidung bis Ende November 2025.
- Mittelfristig: Integration von Podkolzin in die erste Linie, um das Offensivpotenzial zu maximieren.
- Langfristig: Schaffung einer professionellen Teamkultur, die sowohl junge Talente fördert als auch erfahrene Stars bindet.
Wenn die Oilers diese Punkte konsequent umsetzen, könnte die Kombination aus Draisaitls Torinstinkt, McDavid’s Playmaking und einer stabilen Defensive das Team endlich in die zweite Runde der Playoffs führen – ein Ziel, das Fans seit Jahren erhoffen.
Häufig gestellte Fragen
Wie beeinflusst Draisaitls Forderung die künftige Kaderplanung?
Durch den Wunsch, Vasily Podkolzin zu behalten, wird klar, dass Draisaitl nicht nur an Punktestatistiken, sondern auch an der Entwicklung junger Spieler interessiert ist. Das Management muss daher möglicherweise mehr Ressourcen in die Nachwuchsförderung stecken und gleichzeitig die Vertragsstruktur anpassen, um die gewünschte Kontinuität zu gewährleisten.
Welche Rolle spielt das Torhüter‑Duell für die Playoff‑Chancen?
Ein stabiler Start im Tor reduziert das Risiko von Gegentoren in kritischen Spielen. Die Entscheidung zwischen Stuart Skinner und Calvin Pickard hat unmittelbare Auswirkungen auf die defensiven Statistiken und kann den Unterschied zwischen einer frühen Ausknockout‑Runde und einem tieferen Lauf ausmachen.
Was bedeutet McDonalds kurzer Vertrag für die Oilers?
McDavid hat bewusst auf ein etwas niedrigeres Gehalt verzichtet, um Cap‑Space zu schaffen. Dieser Spielraum ermöglicht dem Team, in Schlüsselpositionen – insbesondere im Defense‑ und Torhüter‑Bereich – gezielt zu investieren, ohne die Gesamtbilanz zu gefährden.
Wie könnte sich die Teamkultur konkret verändern?
Experten gehen davon aus, dass ein stärkerer Fokus auf Verantwortungsübernahme und professionelle Verhaltensstandards zu mehr Konsequenz in Training und Spiel führen wird. Das könnte z. B. strengere Sitzungsregeln, klare Kommunikationswege und ein anonymes Feedback‑System für Spieler beinhalten.
Wann beginnt die neue Saison und gegen wen spielt Edmonton?
Die 2025‑26‑NHL‑Saison startet am 10. Oktober 2025 im Rogers Place gegen die Calgary Flames. Dieses Eröffnungsspiel gilt als Richtwert für die Stimmung und die ersten taktischen Anpassungen des Teams.
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